Podiumsdiskussion der FU Bad Arolsen / Korbach:
Waldeck-Frankenberg. Eigentlich sei das Thema „Wirtschaftsförderung und Tourismus im Landkreis Waldeck-Frankenberg“ nicht ein typisches Frauen-Thema. Frauen beschäftigen sich mit sozialen Themen, so Angela Dingel-Padberg in ihrer Begrüßung. Doch der Kreis schließt sich, denn im Landkreis ergibt sich laut Statistik 2014 im Tourismus rein rechnerisch ein Bruttoumsatz von ca. 1 MRD €, davon können rein rechnerisch bis zu ca. 19.000 Arbeitsplätze gesichert werden. Und das sei gelebte Sozialpolitik, so Dingel-Padberg. Zahlreiche Zuhörer aus Politik, Wirtschaft und Tourismus diskutierten zum Teil kontrovers mit den Podiumsgästen. Am Ende war deutlich, Wirtschaft und Tourismus gehören im Landkreis zusammen, ob allerdings die GmbH´s zusammen gehören, darüber ließe sich trefflich streiten. An einem praktischen Beispiel berichtete Elke Jesinghausen, als Vertreterin aus der Wirtschaft, dass sie unmittelbar mit ihrem Autohaus vom Tourismus profitiere. In ihrer Werkstatt können Wohnmobile repariert werden, während die Gäste Bad Arolsen genießen. Der ehemalige Wirtschaftsförderer des Landkreises, Siegfried Franke, erläuterte sehr klar die Aufgaben der Wirtschaftsförderung und erklärte gemeinsam mit dem Vertreter der IHK, Herrn Dr. Peter Sacher, da wo es erforderlich sei, würden beide GmbH´s ohnehin zusammenarbeiten. Dies bestätigte Klaus Dieter Brandstätter, der noch einmal erläuterte, dass es Aufgabe der Tourismus GmbH sei, die Akteure zu steuern und die Region mit attraktiven Angeboten zu entwickeln. Christiane Kohl, Eigentümerin der Bärenmühle Frankenau, gab zu bedenken, dass die Vereine und verschiedene GmbH´s im Tourismus zu viel gegeneinander arbeiten und zuweilen durch „Kirchturmdenken“ geprägt seien. „Einheit mit Vielfalt“ und das große Ziel überregional den Bekanntheitsgrad so zu steigern, dass einmal, ähnlich wie die Eifel, der Schwarzwald etc., die touristische Destination „Grimm Heimat“ über Deutschland hinaus bekannt ist. Landratskandidat Frese versprach, zukünftig dafür zu sorgen, Kräfte zu bündeln und parallel Strukturen zu vermeiden und Akteure aus Tourismus und Wirtschaft aktiv mit einzubinden in politische Entscheidungen. Zunächst gelte es: Zuhören, dann entscheiden, dann handeln.