Mit 97,6 Prozent der Delegiertenstimmen ist der 39-jährige Volkmarser Thomas Viesehon von der CDU erneut zum Kandidaten für die Bundestagswahl im Wahlbezirk 167 (Waldeck/Kassel-Land) nominiert worden.
„97,6 Prozent, das ist genau ein Prozent mehr als mein Gegenkandidat von der SPD von seinen Delegierten bekommen hat. Ein Prozent mehr. Das reicht aus, um am ende auch den Wahlkreis zu gewinnen“, stellte ein kämpferische Thomas Viesehon am Ende des Nominierungsparteitages in der Volkmarser Nordhessenhalle unter dem stürmischen Beifall der Delegierten aus den Stadtverbänden des Waldecker Landes und des Landkreises Kassel fest.
Zu Beginn des Wahlvorgangs hatten Viesehon und der Waldeck-Frankenberger Kreisvorsitzende Armin Schwarz um ein „Signal der Geschlossenheit“ gebeten. 167 von 171 Delegiertenstimmen waren daher genau nach Viesehons Geschmack.
Für seine Kandidatur hatte sich auch der aus Baunatal stammende Kasseler Kreisvorsitzende Andreas Mock ausgesprochen: „es sit nicht so, als wenn wir in Kassel-Land keine geeigneten Kandidaten hätten. Wir haben aber darauf verzichtet, einen eigenen Kandidaten aufzustellen, weil Thomas Viesehon in den vergangenen vier Jahren hervorragende Arbeit gemacht hat.“
Nachdem bei der letzten Bundestagswahl gerade einmal 3000 Stimmen für den Sieg im Wahlkreis gefehlt hatten, habe sich Viesehon so für den Wahlkreis eingesetzt, als habe er ihn gewonnen und dabei auch die vielen langen Fahrten zu allen wichtigen Veranstaltungen der CDU-Stadtverbände nicht gescheut.
Der offizielle Wahlvorschlag für Viesehon kam vom früheren hessischen Landwirtschaftsminister und früheren Bundestagsabgeordneten Wilhelm Dietzel: „Sein Leben ist die Politik.“ Seit seiner JU-Zeit sei er politische engagiert und bereit, sich für die Menschen überregional einzusetzen. Zu Viesehons Hobbys scherzte Dietzel: „Ich glaube, Sport macht er nicht viel. - Sein Hobby ist die Politik.“
Mit 23 Jahren sei er jüngster Stadtverordneter in Volkmarsen geworden. Inzwischen setze er sich für die Interessen seiner Stadt als Erster Stadtrat und Bürgermeister-Stellvertreter ein.
Es bedeute ihm sehr viel, dass ausgerechnet Wilhelm Dietzel den Vorschlag für die Nominierung formuliert habe, stellte Viesehon fest, denn er sei während Wilhlem Dietzels erstem Bundestagswahlkampf zur CDU gekommen. Für ihn als Konservativen sei die CDU auch stets seine politische Heimat gewesen. Anders als der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück brauche er in seinem Wahlkampf keine Beinfreiheit. Er trete Parteifreunden nicht vors Schienbein. Den Spagat von 1,80 Meter überlasse er lieber Peer Steinbrück, teilte Viesehon gegen den politischen Gegner aus.
Seine eigene politische Position beschreib der gelernte Bankkaufmann so: Die Euro-Krise sei mit etwas gutem Willen in den Griff zu bekommen. Die europäische Zusammenarbeit sei aber mehr als nur Geld, nämlich eine Friedens-und Freiheits-Union. Und für die lohne es sich, politisch ins Zeug zu legen.
Allen Haushaltpolitikern schreib Viesehon ins Stammbuch, dass es nun darauf ankomme, mit dem Schuldenmachen aufzuhören und endlich mit dem Abtragen des Schuldenbergs zu beginnen.
Im Falle seiner Wahl wolle er alles dafür tun, die Region Nordhessen nach vorne zu bringen: „Ich will und werde der Region in Berlin Gehör verschaffen.“ (Elmar Schulten / WLZ)