Informationsbesuch der CDU-Kreistagsfraktion bei Vitos Haina

 
Der Ärztliche Direktor der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Haina, Dr. Sven Krimmer (Zweiter von links) und der Geschäftsführer von Vitos Haina, Matthias Müller (Fünfter von links), erläuterten der Delegation der Waldeck-Frankenberger CDU die PlanDer Ärztliche Direktor der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Haina, Dr. Sven Krimmer (Zweiter von links) und der Geschäftsführer von Vitos Haina, Matthias Müller (Fünfter von links), erläuterten der Delegation der Waldeck-Frankenberger CDU die Plan
Über die strategisch-bauliche Entwicklung von Vitos Haina hat sich die Waldeck-Frankenberger CDU-Kreistagsfraktion informiert. Den Fokus richtete die Delegation um Fraktionsvorsitzenden Timo Hartmann, die Landtagsabgeordneten Claudia Ravensburg und Jan-Wilhelm Pohlmann sowie Ehrenkreisvorsitzenden Lutz Klein dabei auf die baulichen Maßnahmen am Standort Haina mit dem Neubau der Psychiatrischen Klinik und der Forensik.

Vitos Haina ist mit fast 1.200 Beschäftigten an neun hessischen Standorten vertreten mit einem Schwerpunkt in Waldeck-Frankenberg, wo allein am Stammsitz Haina rund 900 Mitarbeiter in der Psychiatrie und der Forensik arbeiten.

Geschäftsführer Matthias Müller berichtete von der 2019 verabschiedeten strategisch-baulichen Zielplanung. „Nach einer intensiven Planungsphase sind wir 2022 in die Umsetzungsphase eingestiegen“, sagte er und verwies auf die am Kreiskrankenhaus in Frankenberg eröffnete psychiatrische Ambulanz. „Die Nähe und die vielfältigen Kooperationen sind uns wichtig“, stellte er die gute Zusammenarbeit der Psychiatrie mit der Somatik heraus. Die dezentralen Einrichtungen, wie die Tageskliniken und psychiatrischen Ambulanzen im Kreisgebiet verbessern das wohnortnahe Angebot, begrüßen Timo Hartmann und Claudia Ravensburg, die sich auch in der LWV-Verbandsversammlung engagiert, die neue Ausrichtung. 

Als weitere Maßnahmen der Zielplanung nannte der Geschäftsführer den inzwischen von der psychiatrischen Ambulanz und der psychiatrischen Tagesklinik bezogenen Neubau an der Königsquelle in Bad Wildungen und den Start der Arbeiten für den Ersatzneubau der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Haina. „In Gemünden beginnen in Kürze die Arbeiten für einen Neubau für die Vitos Besondere Wohnform. Und auch der Neubau der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Haina wird im ersten Halbjahr 2023 starten.“  In Summe investiert Vitos Haina aktuell an den verschiedenen Standorten rund 100 Millionen Euro, davon rund 75 Millionen Euro am Standort in Haina.

Doch nicht nur aus baulicher Sicht entwickele sich Vitos Haina dynamisch, betonte Müller. „Wir wollen auch in Zukunft kompetent für Menschen sein und passen unsere Gesundheitsleistungen an die Bedarfe an.“ Als Beispiel führte er die Etablierung der stationsäquivalenten Behandlung in der Erwachsenenpsychiatrie an. Auch in der Betreuung von psychisch kranken Menschen habe sich Vitos weiterentwickelt - und Einrichtungen in Bad Emstal und Guxhagen übernommen. „Wir sind einer der größten Träger der Eingliederungshilfe in Nordhessen.“

Ärztlicher Direktor Dr. Sven Krimmer berichtete von der konstant hohen Belegung im hessischen Maßregelvollzug. „Mit mehr als 420 Patienten war die Hainaer Klinik die größte forensische Klinik in Deutschland.“ Zum Jahreswechsel sei sie geteilt worden: in die Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Haina, deren Ärztlicher Direktor er ist, und die Klinik für forensische Psychiatrie Gießen, die von Ärztlicher Direktorin Dr. Beate Eusterschulte geleitet wird. Die Besonderheit der Hainaer Forensik: sie ist die zentrale Aufnahmeklinik für alle psychisch kranken Rechtsbrecher des Bundeslandes Hessen. „Vitos betreibt sieben Forensiken, die alle ihre Behandlungsschwerpunkte haben. Wir sprechen also von einem vernetzten hessischen Maßregelvollzug.“ Jährlich würden in Haina rund 100 Patienten in der Klinik für forensische Psychiatrie aufgenommen.

Um für diese Menschen das Therapieumfeld weiter zu optimieren, habe das Hessische Ministerium für Soziales und Integration gemeinsam mit Vitos den Ersatzneubau geplant. „In Haina sind die Stationen aktuell auf mehrere Gebäude verteilt, die zum Großteil unter Denkmalschutz stehen. Die Struktur mit zum Teil Drei- oder sogar Vier-Bett-Zimmern entspricht nicht den heutigen Unterbringungsanforderungen. Wenig funktionale Stationsräume verhindern die optimale Gestaltung der Abläufe“, sagte Krimmer.

Das Raumkonzept des Neubaus sieht sieben Stationen mit jeweils 18 Betten und Funktionsreserven vor. In Summe sind dies rund 150 Behandlungsplätze. Hinzu kommen Räume für Therapieangebote. Die Nutzfläche des Neubaus beträgt rund 7.000 Quadratmeter. Die Planungen sehen eine Bruttogeschossfläche, ohne Freianlagen, von mehr als 11.000 Quadratmetern vor. Der Bau ist fünfstöckig mit nach vorne liegender einstöckiger Sicherheitszentrale und Sporthalle. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist für 2025 geplant.