CDU-Abgeordnete treffen die Spitzen der heimischen Landwirtschaft

 
Bundestagsabgeordneter Armin Schwarz und Landtagsabgeordneter Jan-Wilhelm Pohlmann (beide CDU) trafen sich beim landwirtschaftlichen Fachgespräch zu einem Informationsaustausch mit dem Kreisbauernverband Waldeck e.V. unter Dabeisein des hessischen Bauernverbandspräsidenten Karsten Schmal und Kreislandwirt Martin Vollbracht. Aktuelle Herausforderungen im Agrarsektor mit dem Schwerpunkt auf Tierhaltung und Wettbewerbsfähigkeit waren Gegenstand des Austauschs.

Die Zahlen der Tierhaltung, insbesondere bei Sauen, sind sowohl im Landkreis Waldeck-Frankenberg als auch im Bundestrend stark rückläufig. Insgesamt verteilt sich die Anzahl von ca. 1000 Sauen auf fünf Viehhalter im ganzen Kreis – „eine dramatische Entwicklung“, so Pohlmann. Kritik an der Fleischproduktion einerseits und sehr niedrige Preise andererseits lassen immer mehr Landwirte erwägen, aus der Sauenhaltung auszusteigen. „Dabei hat die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Europa mit sich daraus ergebenen Exportbeschränkungen besonders nach China bewirkt, dass z.B. auch spanische oder dänische Erzeuger auf den deutschen Markt drängen und für Preisdruck sorgen“, so der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Heiko Kieweg. Dazu Armin Schwarz weiter: „Die heimischen Landwirte müssen auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig bleiben, gleichzeitig in Deutschland aber höhere Umweltauflagen und Tierwohlanforderungen erfüllen als Erzeuger in konkurrierenden Ländern“. „Zusätzlich hat wegen der Corona-Pandemie der Absatz von Fleischprodukten in der Gastronomie deutlich nachgelassen und zum zumindest vorübergehenden Überangebot und weiteren Preisverfall beigetragen“, ergänzt der hessische Bauernverbandspräsident.

Erhebliche Probleme bereiten den Landwirten auch die sich ständig ändernden Vorschriften für die Errichtung von Tierställen. Die neue Tierschutz- Nutztierhaltungsverordnung bedingt hohe Investitionen in Stallneu- oder Umbauten. „Ob sich diese Investitionen jemals amortisieren, bezweifeln viele Bauern“, so Kreislandwirt Martin Vollbracht. Die Geschäftsführerin des Kreisbauernverbandes, Stephanie Wetekam, gab an: „Es liegen kaum Bauanträge bei den zuständigen Ämtern vor, da sich die Landwirte ohne entsprechende Planungssicherheit und wegen der Summe der zu berücksichtigenden Auflagen durch den Gesetzgeber davor scheuen, überhaupt noch zu investieren“. Die Menge an umweltrechtlichen Auflagen, darin waren sich die teilnehmenden Tierhalter einig, führt nicht nur in der Fleischerzeugung, sondern auch bei Milchprodukten zur Benachteiligung der heimischen Produktion.

Unsere Landwirte tun viel dafür, dem Umwelt- und Tierschutz gerecht zu werden, doch eben dieser findet in den jeweiligen Exportländern nicht in gleicher Ausprägung statt. Der Abgeordnete Schwarz ergänzte: „Umweltbelastungen werden so lediglich ins Ausland verlagert und das bei deutlich geringeren Tierwohlanforderungen als bei uns“. Dieser Trend muss gebrochen werden und deswegen betonte Armin Schwarz in aller Klarheit: „Unsere Landwirte erfüllen weltweit die höchsten Standards und erzeugen gleichzeitig Produkte mit höchsten Qualitätsansprüchen“.

Deswegen gilt es, faire Wettbewerbsrahmenbedingungen für die heimische Landwirtschaft zu gewährleisten. Hohe Standards und qualitative Produkte sind die Ergebnisse einer starken Landwirtschaft, welche mit der entsprechenden politischen Unterstützung auch dauerhaft stark bleiben kann.