Traditionelle Berufe präsentieren sich modern und zukunftsfähig

Kultusminister Alexander Lorz und MdL Armin Schwarz auf Besuchstour in Volkmarsen

 
Orthopädieschuhmachermeister Markus Vieth (r.) erklärte MdL Armin Schwarz, Hessens Kultusminister Alexander Lorz und Volkmarsens CDU-Vorsitzenden Thomas Viesehon (v.l.) in seinem Ganganalyse-Zentrum das Zusammenspiel von moderner Technik und traditionelleOrthopädieschuhmachermeister Markus Vieth (r.) erklärte MdL Armin Schwarz, Hessens Kultusminister Alexander Lorz und Volkmarsens CDU-Vorsitzenden Thomas Viesehon (v.l.) in seinem Ganganalyse-Zentrum das Zusammenspiel von moderner Technik und traditionelle

Volkmarsen Gemeinsam mit Vertretern der CDU Volkmarsen haben Hessens Kultusminister Alexander Lorz und Landtagsabgeordneter Armin Schwarz die Orthopädieschuhmacherwerkstatt Vieth und die Burg Apotheke besichtigt. Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Alexandra Czok hatte diesen Termin mit den zwei Bildungspolitikern angeregt, da sich beide Betriebe im Bereich der Ausbildung und Qualifikation von Mitarbeitern und der Verbindung alter Berufsbilder mit modernsten Techniken einen Namen gemacht haben.

Orthopädieschuhmachermeister Markus Vieth hat das seit 1934 im Familienbesitz befindliche Schuhgeschäft nach dem Tod seines Vater Heinz vor 20 Jahren übernommen und zu einem regional anerkannten Fachbetrieb rund um das Thema gesundes Gehen weiterentwickelt. Derzeit hat er rund ein Dutzend Angestellte im Bereich des Verkaufs und der Werkstatt und beschäftigt zusätzlich zwei Auszubildende, die bei ihm den Beruf des Orthopädieschuhmachers bzw. der Medizinproduktekauffrau erlernen.

Auch wenn das reine Schuhgeschäft für ihn immer noch ein wichtiges Standbein ist, macht der Orthopädiebereich inzwischen rund zwei Drittel des Gesamtumsatzes aus. Schon seit Jahren setzt der Handwerksmeister in diesem Bereich modernste Technik ein. Zum Leistungsspektrum gehören unter anderem medizinische Bewegungsanalysen, Pedographie und sensomotorische Einlagen. Hinzu kommt die Nutzung neuer 3D-Druckertechnik. „Dies alles macht uns in Kombination mit traditioneller Handwerkskunst zu einem echten Fußspezialisten“, stellt Markus Vieth selbstbewusst fest.

Modernität und Innovation prägen ebenso die danach besuchte Burg Apotheke. Inhaber Gunther Böttrich führt die 1807 gegründete Burg Apotheke in dritter Generation. Nach der 1995 erfolgten Geschäftsübernahme nutzte er zunächst die alten Räumlichkeiten in der Altstadt weiter, bevor er sich 2012 für den Umzug an den verkehrsgünstig gelegenen Standort am innerörtlichen Bahnübergang entschied. Dort konnte er neben einem Autoschalter auch das von ihm entwickelte digitale Sichtwahlkonzept verwirklichen, bei dem statt der Platzierung der Arzneimittelpackungen in Regalen eine Präsentation des Sortiments auf Großbildschirmen erfolgt. Saisonales zeitaufwendiges Ein- und Nachräumen der Sichtwahlprodukte gehört seither der Vergangenheit an. Hinzu kommt ein innovatives Lager- und Transportsystem, bei dem die Waren automatisiert in den Autoschalter und an die Kassenplätze transportiert werden. „Der einzig sinnvolle Packungskontakt des Apothekenteams ist die Aushändigung des Arzneimittels an die Kunden, - verbunden mit Beratung und persönlicher Zuwendung.“ so Böttrich hierzu.

Das große Interesse der Branche an dieser innovativen Prozessoptimierung war so groß, dass der umtriebige 51jährige bereits 2014 mit einem Geschäftsfreund die Firma promosi gründete und mit weiteren Partnern erfolgreich Komplettlösungen für Apotheken im In- und Ausland anbietet. Die Automatisierung im eigenen Betrieb nutzte Böttrich übrigens nicht zum Personalabbau sondern zur Steigerung der Beratungsqualität. Während früher den fünf im Hintergrund tätigen Angestellten nur drei Mitarbeiterinnen in der Kundenberatung gegenübergestanden hätten, sei das Verhältnis heute umgekehrt. Zusätzlich beschäftige er immer wieder Praktikanten im Rahmen der schulischen PTA-Ausbildung.

Kultusminister Lorz und MdL Schwarz zeigten sich begeistert von der Besichtigungstour: „Beide Inhaber haben in durchaus schwieriger Lage den jeweiligen Familienbetrieb übernommen, die Chancen im Gesundheitsmarkt gesehen und die jahrhundertealten Berufe des Schuhmachers und des Apothekers mit modernen Konzepten zukunftsfähig gemacht“, so Lorz abschließend.