800 Jahre Kloster Haina - ein geschichtsträchtiger Ort

Auf Einladung der Landtagsabgeordneten Claudia Ravensburg besucht die Frauenunion Waldeck-Frankenberg anlässlich des 800. Jubiläums Haina.




Bei bestem Wetter startete die Besuchergruppe zu einem Rundgang um Haina durch die Stamfordschen Gärten und streifte zunächst das Tischbeinhaus. Fast alle kannten das berühmte Bild, dass Johann Heinrich Wilhelm Tischbein von Goethe gemalt hat. Doch viele kannten nicht den Bezug zu Haina, wo das künstlerische Talent des Bäckers Tischbein entdeckt wurde und der Ausgangspunkt für die Malerdynastie Tischbein´s gelegt wurde. Die Landtagsabgeordnete Claudia Ravensburg führte die Gruppe auf den Stamfordschen Wegen durch den Wald, vorbei an verwunschenen Nischen und Gedenksteinen. Auch konnten die Wanderer erfahren, dass im Berg nahe dem Hainaer Teich noch heute ein Kellereingang zu finden ist, in dem früher Eis gelagert wurde, welches  im Winter aus den Teichen rund um Haina entnommen, gelagert und im Sommer mangels elektrischer Kühlung bei Metzgern und Gastronomie begehrt war, um Lebensmittel zu kühlen.

Begeistert war die Wandergruppe der Frauenunion, dass sich der Wald mehrfach öffnete und den Blick auf die Klosterkirche freigab. Dabei ergab sich eine neue Perspektive auf die Klosterkirche, die auch durch den gegenwärtig eingerüsteten Kirchturm kaum getrübt wurde.

Bei einem Picknick im Wald mit Kaffee und Kuchen berichteten Claudia Ravensburg MdL und Rainer Opper als Mitglied der Verbandsversammlung des Landeswohlfahrtsverbandes über die verschiedenen Klinikbereiche von Vitos Haina und beantworteten viele Fragen über die Funktionen und Aufgaben im Bereich Forensik und Psychiatrie.

Die historischen Hintergründe des Klosters und Hospitals Haina erläuterte anschließend in den neuen Ausstellungsräumlichkeiten des Tischbeinmuseums und in der Klosterkirche Herr Karl-Werner Ilian von den Klosterfreunden Haina. Aus heutiger Perspektive kaum vorstellbar, war für die Frauenunion das karge Leben der Laien und Priestermönche im Kloster, von denen in Hochzeiten bis zu 200 in Haina lebten, sich vorzugsweise von den Fischen aus den Hainaer Teichen ernährten und sich neben der Feldarbeit rund um die Uhr 8 mal zum Beten in der Klosterkirche einfinden mussten. Philipp der Großmütige verbot schließlich die Klöster und ermöglichte so die Gründung des Hospitals, das erstmalig auch psychisch Kranken und Menschen mit einer geistigen Behinderung eine Unterbringungsmöglichkeit bot. Statt wie geplant für 100 Patienten war das Hospital nach kurzer Zeit schon mit 400 Patienten belegt.

Nach dem interessanten Nachmittag nahm die Besuchergruppe der Frauenunion viele neue Eindrücke mit nach Hause und war sich einig, dass sich in Haina ein Kleinod versteckt, welches noch viel zu wenig bekannt ist und viel mehr Besucher verdient hätte, auch wegen der herausragenden Akustik in der Klosterkirche. So gab Claudia Ravensburg allen mit auf dem Weg, zu einem Konzert wieder zu kommen.