Für seine Mitmenschen da sein

Bürgerschaftliches Engagement ist in vielen unterschiedlichen Bereichen nötig

Der CDU-Stadtverband hat aus Anlass des Tages des Ehrenamtes fünf engagierte Bad Arolser ausgezeichnet, die sich teilweise schon seit Jahrzehnten in Vereinen und ganz privat für ihre Mitbürger engagieren.

„Unsere Gesellschaft lebt davon, dass manche mehr machen, als sie machen müssen“, brachte Stadtverbandsvorsitzender und Landtagsabgeordneter Armin Schwarz die Definition des Ehrenamtes auf den Punkt.

Auch Bürgermeister Jürgen van der Horst betonte, dass das Ehrenamt in der Stadt unverzichtbar sei und bekräftigte: „Unsere Ehrenamtler haben mehr Aufmerksamkeit und Worte des Dankes verdient.“ In seiner Festansprache machte Pfarrer Christian Geyer, neuer Vorstand des Bathildisheims, deutlich, dass die Begriffe „Ehre“ und „Amt“ streng genommen nur einen Teil dessen ausdrückten, was eigentlich gemeint sei. Viel treffender sei der Begriff „bürgerschaftliches Engagement“.

Und wenn für die Ehrung schon der 6. Dezember gewählt worden sei, dann müsse auch eine Parallele zum heiligen Nikolaus erlaubt sein: Der Bischof von Myra habe sich nach den vielen Legenden, die sich um ihn ranken, auf vielfältige Weise für seine Mitmenschen eingesetzt.

Pfarrer Geyer mahnte alle politisch Verantwortlichen, das ehrenamtliche Engagement nicht zur finanziellen Entlastung des Staates zu missbrauchen. Das bürgerschaftliche Engagement spiele sich auf einer anderen, menschlichen Ebene ab. Insofern sei auch Nikolaus noch heute ein Vorbild für mutigen Einsatz für andere.

Beispielhaft für die vielen ehrenamtlich Tätigen in der Stadt wurden gestern im Festsaal des Schreiber’schen Hauses die Sprachpaten der katholischen Caritas-Konferenz ausgezeichnet.

Seit etwa zehn Jahren setzen sich die Sprachpaten für Familien mit Migrationshintergrund in verschiedenen Einrichtungen ein. Bei der Eins-zu-eins- Betreuung ist es dem Paten möglich, auf die individuellen Schwächen des Paten-Kindes konkret einzugehen.

Der Pate vermittelt außerdem Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und Verschwiegenheit. Er übt so einen positiven Einfluss auf das Patenkind aus, wird zum Vorbild, Vertrauten und Weggefährten für eine bestimmte Zeit.

Er oder sie erklärt dem Kind und auch den Eltern die deutsche Lebensweise, ist Brückenbauer innerhalb der Familie und oft auch nach außen im Kontakt mit Erziehern, Lehrern und Ämtern.

Derzeit sind 31 Sprachpaten unter dem Dach der Caritas aktiv: sieben im Kindergarten (beispielhaft wurde geehrt: Ute Rössing), elf für Grundschulkinder (beispielhaft: Elisabeth Thomsen) und 13 für junge Erwachsene und Jugendliche (beispielhaft: Klaus Tschierschky).

Elisabeth Thomsen betreut seit acht Jahren die Kinder im Grundschulalter einer sechsköpfigen libanesischen Familie. Zweimal wöchentlich besucht sie die Kinder in ihrem häuslichen Umfeld. Sie macht mit ihnen Hausaufgaben, übt für Arbeiten und fördert sie nach Kräften. Sie genießt als „deutsche Großmutter“ hohes Ansehen.

Ausgezeichnet wurde außerdem Gernot Loesdau, der sich seit Jahrzehnten im TSV Wetterburg als Trainer, Betreuer, Chauffeur und Vorstandsmitglied engagiert. Außerdem ist Loesdau leidenschaftlicher Sänger und Chorleiter, der aktuell den Frauensingkreis Frohsinn Twistesee als Chorleiter betreut. Loesdau kommentierte seine Auszeichnung so: „Mir haben Sport, Gesang und Familie immer den nötigen Ausgleich zum Beruf gegeben.“

Ebenfalls ausgezeichnet wurde gestern Abend Kirsten Syring, die seit 37 Jahren in verschiedenen Abteilungen des TuSpo Mengeringhausen als Übungsleiterin tätig ist. Seit 2006 leitet sie das Voltigieren und bringt derzeit 36 Kindern in vier Gruppen das Turnen auf dem Pferderücken bei. Die Feierstunde wurde von Erich Müller mit Liedern auf der Gitarre umrahmt.