Stadtkrankenhaus in Korbach ist gut aufgestellt

Christliche Arbeitnehmer informieren sich bei Betriebsrat und Geschäftsleitung.

Die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) Waldeck-Frankenberg besuchte unter Leitung ihres Vorsitzenden Tobias Scherf das Korbacher Stadtkrankenhaus. „Das Stadtkrankenhaus ist sehr gut aufgestellt und wird sich den schwierigen Herausforderungen der Zukunft stellen“, so Vorsitzender Scherf nach dem Besuch. Rund 28.000 Patienten, davon 10.000 stationär, wurden im Jahr 2011 im Stadtkrankenhaus behandelt. Damit war das Krankenhaus sehr gut ausgelastet.

Geschäftsführer Heinrich Gerdes stellte unter Begleitung der Betriebsratsvorsitzenden Annette Boldt die Stadtkrankenhaus gGmbH und die Holdingstruktur vor. Insgesamt sind rund 640 Mitarbeiter beschäftigt, die in den verschiedenen Aufgabenbereichen der Klinik tätig sind. Stark sind auch die Ausbildungszahlen: 70 Auszubildende, davon allein 60 im Ausbildungsbereich Krankenpflege. Geschäftsführer Gerdes machte deutlich, dass in Korbach eine überwiegend interdisziplinäre Belegung der 228 Betten und Stationen erfolge. Dabei sei die zentrale Aufnahme der erste Schlüsselbereich für einen patientenorientierten Behandlungsablauf im Krankenhaus. Er wies zudem auf die hohe Auslastung des OP-Bereichs von 80% hin.

Gerdes stellte den Christdemokraten zudem die Probleme des staatlichen Systems bei der Abrechnung mit den Krankenkassen dar. Wurde bis 2003 nach „Liegezeiten“ abgerechnet, wird heute über  sogenannte DRG (Diagnosis Related Groups). abgerechnet, bei denen jeder Fall nach Schwere, durchschnittlicher Verweildauer u.a. Faktoren „gegroupt“ und berechnet wird. Gerdes machte die schwierigen Rahmenbedingungen durch die Fallpauschen, gesetzliche Grundlagen, Ausgleich von Mehr- und Mindererlöse und die duale Krankenhausfinanzierung deutlich und die damit verbundenen Schwierigkeiten. „Die Rezepte der letzten 5 Jahre werden die nächsten 5 Jahre nicht überstehen!“, betonte Gerdes und wies darauf hin, dass auch weiterhin viel Wandel im Krankenhausbereich notwendig sei.

Diskutiert wurde auch das Problem im ländlichen Raum Ärzte für Krankenhäuser zu bekommen, die es oftmals in die Ballungszentren zöge. Hier käme es in den Krankenhäuser zum Teil zu einer „Zwei-Klassengesellschaft“ (Ärzte/ und alle anderen). Sowohl Betriebsrat als auch Geschäftsleitung halten es in Korbach für wichtig, das gemeinsame Miteinander in den Vordergrund zu stellen. Betriebsratsvorsitzende Boldt führte aus, dass Neiddebatten nicht helfen würden und Mitarbeiter und Ärzte auch in unterschiedlichen Strukturen das Krankenhaus gemeinsam voranbringen müssen. Gut aus Sicht der CDAArbeitnehmer sei, so Scherf, dass in Korbach die Bezahlung nach Tarifvertrag gelte.

Gerdes führte aus, das insbesondere die Schnittstellen (Zentrale Aufnahme, OP, Stationen und Funktionsbereiche) reibungslos funktionieren müssten. Seit 2006 gäbe es rund 23 % mehr Patienten in Korbach, gleichzeitig sei die Verweildauer um 14 % auf 6,7 Tage gesunken. Zudem stellte er den nächsten Bauabschnitt für die Zeit bis 2015 mit einem Volumen von rund 20. Mio. Euro vor.

Stadträtin Ulrike Tönepöhl betonte, dass das Krankenhaus wirtschaftlich gut aufgestellt sei und machte deutlich, dass dies nur im Zusammenspiel von Geschäftsführung und Mitarbeiterschaft geschehen könne. CDA-Vorsitzender Tobias Scherf dankte dem Betriebsrat und der Geschäftsleitung für das konstruktive Miteinander und dem lösungsorientierten Arbeiten. „Wir sehen ein dynamisches und fortschrittliches Krankenhaus und setzen auf ein zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Stadtkrankenhauses.“, so Scherf abschließend.
 

Bildunterschrift:
CDA-Mitglieder beim Besuch des Krankenhauses in Korbach v.links. Dr. Eckhard Drebes, Bernd Schaub, Jürgen Vollbracht, Edith Schulte, Geschäftsführer Heinrich Gerdes, Pierre Brandenstein, Betriebsratsvorsitzende Annette Boldt, Betriebsratsmitglied Jauernik, Paul Endt, Andreas Brand. Nicht im Bild Tobias Scherf und Ulrike Tönepöhl.